Über uns

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Großkarolinenfeld

Die Freiwillige Feuerwehr Großkarolinenfeld kann seit ihrer Gründung im Jahre 1871 auf eine lange, bewegte Geschichte zurückblicken.

Zur Zeit der Gründung bestand die Wehr aus einem Hauptmann, einem Adjutanten, zwölf Steigern, 23 Spritzenmänner und zwei Signallisten. An Löschgeräten waren 16 Feuerleitern, sechs Feuerhaken und 50 Löscheimer vorhanden. Im Jahr 1887 wurde zum Preis von 650 Gulden eine Löschmaschine aus München und zudem 650 Fuß Schläuche, vier Feuerleitern, 35 Messinghelme, 40 Gurte, 14 Beile sowie eine Branddirektionsfahne mit Laterne beschafft.

Die Unterbringung der Feuerwehr erfolgte ab dem Jahr 1900 in dem - nach einem Brand wieder neu aufgebauten - Ökonomiestadel der Katholischen Kirchenverwaltung am heutigen Karolinenplatz bei der Gemeindeverwaltung. In diesem Gebäude wurden Räumlichkeiten zur Aufbewahrung der Feuerlöschrequisiten vorgesehen. Dieses Gebäude sollte dann die nächsten 98 Jahre die Heimat der Freiwilligen Feuerwehr Großkarolinenfeld bleiben.

Im Jahre 1940 hatte die alte Löschmaschine aus dem Jahr 1887 ausgedient. Es wurde von der Gemeinde eine tragbare Feuerlöschkreiselpumpe TS 8 der Firma Magirus auf einem Tragkraftspritzenanhänger angeschafft.

Im Jahre 1953 wurde bei der Jahreshauptversammlung beschlossen, ein Tanklöschfahrzeug in Eigenregie zu bauen. Hierzu wurde ein gebrauchter LKW der ehemaligen Deutschen Wehrmacht, Marke Steyr-Daimler-Puch, erworben und in 4.248 Ar beitsstunden zu einem Tanklöschfahrzeug umgebaut. Hierbei wurde der Aufbau abmontiert und ein Wassertank mit 3.000 Liter Fassungsvermögen aufgebaut. An der Fahrzeugfront wurde eine Magirus Hochdruckkreiselpumpe mit einer Leistung von 2.500 Litern in der Minute montiert. Mit diesem Fahrzeug besaß die Freiwillige Feuerwehr Großkarolinenfeld das erste Tanklöschfahrzeug im ehemaligen Landkreis Bad Aibling.

ffw_steyr_daimler_puch.jpg1. Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Großkarolinenfeld

1964 beschaffte die Gemeinde für die Wehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug Ford Transit und ersetzte die alte TS 8 aus dem Jahre 1940.

ffw_old_gruppe.jpgFahrzeuge

Ein Jahr später wurde, wiederum in Eigenleistung, ein Schlauchtrockenturm eingebaut und eine Schlauchwaschmaschine angeschafft.

Mit der Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 8 als Ersatz für das TSF-Ford musste das Gerätehaus im Jahr 1984 wiederum umgebaut werden, da die Räumlichkeiten für dieses Fahrzeug nicht ausreichten. Von den Feuerwehrmännern wurde dabei der Garagenboden abgesenkt, ein neues Tor eingebaut, die Elektroinstallation erneuert und der Aufenthaltsraum erweitert.

Das Gerätehaus am Karolinenplatz war nunmehr an der Grenze seiner Kapazität angelangt. Eine Erweiterung war nicht mehr möglich. Als sich abzeichnete, daß das TLF 16 aus dem Jahr 1967 in nächster Zeit ersetzt werden müsste, das neue Fahrzeug aber beim besten Willen nicht mehr untergebracht werden konnte, wurde von Seiten der Feuerwehr ein Neubau des Gerätehauses angeregt. Die Gemeinde musste unter Hinweis des Unfallversicherungsverbandes erkennen, daß das mittlerweile 95 Jahre alte Gebäude nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen genügte.

Nach nahezu 20 verschiedenen Grundstücksverhandlungen gelang es schließlich zum Jahresende 1994, ein geeignetes Grundstück an der Straße "Am Weiher" zu erwerben. Am 08. April 1997 ging der lang gehegte Wunsch der Feuerwehr in Erfüllung: An diesem Tag fand der erste Spatenstich zum dringend benötigten Neubau des heutigen Feuerwehrgerätehauses statt. Die Feuerwehr übernahm hierbei beim Bau in bewährter Manier zahlreiche Gewerke und leistete hierbei nahezu 7.000 freiwillige Arbeitsstunden. Am 04. September 1998 konnte das neue Gerätehaus bezogen werden.

Das neue Gebäude beinhaltet auch einen eigenen Raum für die Jugendfeuerwehr. Die baulichen Anlagen und Einrichtungen für für unsere Feuerwehrfrauen wurden in diesem Zuge ebenfalls geschaffen. Durch eine von der Gemeinde getragene Vergrößerung des Schulungsraumes konnte zusätzlich noch ein Raumangebot für örtliche Vereine geschaffen werden.

Nunmehr war es möglich, den teilweise veralteten Fahrzeug- und Gerätepark zu modernisieren. Hierzu wurde als Ersatz für das nunmehr 30 Jahre alte TLF 16 von der Gemeinde ein neues LF 16/12, wiederum von der Firma Iveco-Magirus, mit der notwendigen Geräteausstattung beschafft. Das Fahrzeug konnte im September des Jahres 1998 in Dienst gestellt werden. Zudem konnte im November 1998 ein dringend benötigtes Mehrzweckfahrzeug (Mercedes-Sprinter) in den Fahrzeugbestand übernommen werden. Bereits im Dezember 2007 hat die Feuerwehr in Großkarolinenfeld gemeinsam mit Bürgermeister und Kreisbrandrat ein Konzept erstellt, das langfristig den in die Jahre gekommenen Fahrzeugbestand modernisieren sollte. So war geplant, das Tanklöschfahrzeug TLF 16 (Baujahr 1967) und das Löschgruppenfahrzeug  LF 8 (Baujahr 1984) durch ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 zu ersetzen und den Fuhrpark durch einen Versorgungs-LKW, finanziert durch den Feuerwehrverein, zu ergänzen. 2010 war es dann soweit, der vom Feuerwehrverein beschaffte Versorgungs-LKW konnte seinen Dienst aufnehmen. Im Laufe des Jahres 2012 wurde das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 beschafft. Im September 2019 wurde der Startschuss zur Beschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeuges gegeben. Nach einer 2-jähriger Planungs- und Bauphase ist das neue Fahrzeug Ende des Jahres 2021 ausgeliefert worden. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes Sprinter den die Fa. Geidobler aus Soyen zum Mehrzweckfahrzeug ausbaut.